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Hier finden Sie Rückblicke auf Aktionen, die bereits stattgefunden haben.

Aktionen

Beeindruckender Demozug mit prominenten Gästen.

Wir freuen uns über die gelungene Demonstration von Friday For Future, die einen Tag später, also am 11.02.2022 stattfarrd. Tobias Szczepanski sagt dazu:,,Wenn 56.300 Menschen digital unsere Petition unterstützen und ca. 1000 vorwiegend junge Menschen
vor Ort ,Sterki bleibt’ fordern, muss die Politik dem Rechnung tragen. Diese Stimmen dürfen nicht länger überhört werden. Für die großartige und gelungene Organisation gebührt den FFF-Aktivisten der Dank des gesamten Bündnisses.“

Großes Interesse gab es am Vortrag von RA Dr. Franziska Heß am 10.2.2022.

Am 10. Februar 2022 hatte das Bündnis zu einer Onlineveranstaltung mit dem Titel ,,Straßenplanung in Zeiten des Klimawandels” die Rechtsanwältin Dr. Franziska Heß und den Sprecher des BUND – Arbeitskreises Verkehr, Dr. Werner Reh, eingeladen, an der Menschen aus fast allen Bundesländern teilnahmen.

Tobias Szczepanski freute sich bei der Begrüßung über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland. Claudia Roth von der Initiative ,,3reicht!” machte in ihrem Grußwort deutlich, dass nicht nur die Planungen zum Ausbau der A3, sondern viele Straßenbauprojekte nicht mehr zeitgemäß sind.

Das große Interesse an unserem Veranstaltungsangebot zeigt, dass immer mehr Menschen aufstehen und sich gegen eine verfehlte Verkehrsplanung wehren: Bundesweit sind viele Bürgerinitiativen und Bündnisse entstanden. Sie wehren sie sich dagegen, dass die Naturschätze undWälder ihrer Region durchschnitten und zerstört werden für noch mehr Beton und rollende Stahl-Lawinen, die rund 20 % des Treibhausgases CO2 produzieren.

Dr, Franziska Heß erläuterte ausführlich die juristischen Bedenken, die gegen den BVWP (Bundesverkehrswegeplan) bestehen. Art.20a GG (Grundgesetz) verpflichtet den Staat zum Klimaschutz. Das Gewicht des Klimaschutzgebots wird bei fortschreitendem Klimawandel zunehmen.

Der BVWP wurde 2016 beschlossen. In diesem und im nächsten Jahr muss er überprüft und vom Bundestag fortgeschrieben werden. Weil er verbindliche Klimaschutzvorgaben missachtet und anders als Europäisches und deutsches Recht verlangen, Alternativen nicht geprüft hat, muss er grundlegend überarbeitet werden. Das betrifft auch den Ausbau der A 3: Eine temporäre Seitenstreifenfreigabe wäre klima- und naturschonend und kostengünstig.

Bereits heute müssen bei Einzelentscheidungen, wie z.B. dem Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen, die Belange des Klimaschutzes gemäß. § 13 Klimaschutzgesetz einbezogen werden.

Diese Pflicht, den Klimaschutz zu berücksichtigen, ist für Cornelia Schiemanowski, BUND Oberhausen und Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes, eine wichtige Chance bei kommenden Erörterungen mit der ausführenden Behörde: „Wir werden jeden Buchstaben und jede Zahl der vorgelegten Planunterlagen drei mal lesen und prüfen, ob die gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Kinder und Enkel.” Sie dankte Frau Dr. Franziska Heß und Herrn Dr. Werner Reh dafür, dass sie ihre rechtliche Unterstützung und Beratung zugesagt haben.

In der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung wird ein Dialogprozess für Infrastrukturkonsens ,,zur laufenden Bedarfsplanüberprüfung mit Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschaft s- und Verbraucherschutzverbänden” und zur ,,Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans” gefordert. Das werden wir bei den zuständigen Politikern und Behörden einfordern.

 

40 Interessierte kamen zum ersten Waldspaziergang 2022.

Auch 2022 finden wieder Führungen durch den Sterkrader Wald statt, in denen Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes die Besonderheiten des Waldgebietes und auch die geplanten Rodungspläne mit ihren verheerenden Auswirkungen fachkundig vorgestellt werden. Dem ersten Aufruf, eingeladen durch Attac Niederrhein, folgten am Sonntag, 23. Januar 2022, rund 40 Interessierte aus Oberhausen und Umgebung.

Die Ausbaupläne trafen bei den Anwesenden aus Duisburg, Dinslaken, Hünxe und Umgebung auf ebenso wenig Verständnis wie bei der Oberhausener Bevölkerung: „Ein so wichtiges Naherholungsgebiet angesichts der Verkehrswende zu roden, ist in der heutigen Zeit nicht mehr nachvollziehbar“, so der einstimmige Tenor der überregionalen Gäste.

Erst recht nicht in einer Stadt wie Oberhausen, die ohnehin nur über sehr wenige Waldflächen verfügt. Das haben auch Stadt und Rat erkannt in ihrer Verpflichtung zur EU-weiten Klimaneutralität. Hierin verpflichtet sich die Stadt, konkrete Maßnahmenpläne zu erstellen.

Für Cornelia Schiemanowski und Tobias Szczepanski vom Bündnis ist klar was primär zu tun ist: „Die Fraktionen müssen sich nun klar gegen den empfindlichen Einschnitt in das im Besitz der Stadt befindliche Naherholungsgebiet aussprechen.“ Möglich wäre dies durch eine vom Rat beschlossene Resolution. „Andere Städte wie Langenfeld oder Leichlingen haben es vorgemacht, jetzt muss Oberhausen folgen. Sonst wird es nichts mit der Klimaneutralität.“

Bis dahin wird es wieder vielfältige Aktivitäten des Bündnisses geben. Als nächste Termine stehen die digitale Veranstaltung mit Rechtsanwältin Dr. Franziska Heß am 10. Februar und der NRW-weite Klimastreik der Fridays for Future am 11. Februar an. Ihre Forderung wird sich mit der des Bündnisses decken: „Sterki bleibt!“

Bündnislaterne beim Laternenumzug im Sterkrader Wald.

Mit einer derart hohen Beteiligung hatten die Mitglieder des „Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes“ selbst nicht gerechnet: Rund 200 Menschen kamen mit Laternen am Samstagabend zum Sterkrader Wald, in den das Bündnis zum Laternenumzug geladen hatte.

Nach kurzer Begrüßung und Einführung ging es singend die kindgerechte Route über den Bürgermeistersweg entlang, der, bei inzwischen eingetretener Dunkelheit, von den selbstgebastelten Laternen der Kinder (und teilweise auch der Erwachsenen) beleuchtet wurden.

Zwischendurch gab es mit der Waldfabel von „Amanda Salamander“ (geschrieben und gespielt von Marga Schulte-Brauer) noch einen besonderen Höhepunkt. Zurück am Startpunkt wurde der Hunger der kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestärkt: Die Biobäckerei Troll in Sterkrade hatte für den Laternenumzug Brezeln gestiftet, die von den Jüngsten dankbar angenommen wurden.

„Der Protest ist in der Bevölkerung angekommen“, ziehen Cornelia Schiemanowski und Tobias Szczepanski ihr Fazit, „der Laternenumzug war eine tolle Gelegenheit, Jung und Alt die Schönheit des Waldes auch in dieser besonderen Atmosphäre zu zeigen“.

Kunstaktion des Frauensalon im Literaturhaus Oberhausen im "Altweibersommer".

„Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern!“ – Unter diesem Motto, welches auf ein Zitat von Astrid Lindgren zurückgeht, stellte der Frauensalon im Literaturhaus Oberhausen seine Kunstaktion im Sterkrader Wald.

Mit Leitern, bunten Bändern und literarischer Vorbereitung trafen sich die Frauen am Samstag, 30. Oktober 2021, um den von der Rodung für das Autobahnkreuz Oberhausen bedrohten Bäumen ihren Namen zu geben.

Auf dem Weg zu den bedrohten Flächen hielt die bunte Gruppe immer wieder an, um sich musikalisch, literarisch oder auch in Form eines „Rap“ mit dem Thema auseinander zu setzen. Tenor der Vorträge: Der Sterkrader Wald soll in seiner jetzigen Form weiterleben!

Schließlich wurde das mit Flatterband abgespannte Gebiet erreicht, wo die Frauen (und auch einzelne Männer) die Leiter anlegten und bunte Banderolen mit ihren Vornamen anbrachten. Aus bisher namenlosen Bäumen wurden bei dieser Aktion „Marga“, „Bärbel“, „Nele“ und Co.

„Wenn jetzt die Autobahn GmbH mit ihren Kettensägen kommt“, so erklärte eine Teilnehmerin bei der Namensgebung, „fällen sie Bäume, die unseren Namen tragen. Das werden wir nicht zulassen!“ Und so dichteten sie ins Reimschema des bekannten Liedes „Mein Freund der Baum ist tot“ eine weitere Strophe hinzu:

„Bald wächst die Bahn aus Beton und Stein / Dort wo man ihn hat abgeschlagen / Bald werden Autos entlang jagen / Dort wo er stand im Sonnenschein. / Wir werden tatenlos nicht zusehn / Und werden nicht auf Wunder warten / Die Vernunft mischt neu die Karten / Und der Wald, er bleibt bestehn! / So müssen wir sehr viele werden / Es soll nicht in ihren Händen sein / Was mit und allen wird auf Erden.“

Keine Chance für die Bäume - sie werden gnadenlos abgesägt.

„Warum sollen wir sterben?“, schallte es am Samstag über den Sterkrader Wochenmarkt. Das „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“ nutzte gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Grüne Lunge 3.1“ den letzten Tag vor der Bundestagswahl, um inmitten der wahlkämpfenden Parteien auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen – die geplante Zerstörung des Sterkrader Waldes für den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen sowie die Räumung der Grabelandflächen an der Wilhelmstraße.

So ging es bei der Performance zwei in Baumkostümen gehüllten Bündnismitgliedern mit der übergroßen Säge an den Kragen bzw. an den „Stamm“. Für die Schreie der Bäume hatten die vermummten Säger nur höhnisches Lachen übrig. „Schreit nur, ihr Bäume, in Berlin wird euch keiner hören“, war eine ihrer Antworten.

Die Aufmerksamkeit der Marktbesucherinnen und –besucher war den Organisatoren mit der Aktion sicher – und es entwickelten sich gute Gespräche.

Auch die Klimastreikenden in Oberhausen und Duisburg zeigen am 24. September 2021 Flagge für den Sterkrader Wald

Mit Kunst und Musik für dem Erhalt des Sterkrader Waldes

Behutsam wird „das Fabeltier“ von der Künstlerin Marie-Luise O’Byrne-Brandl durch den Sterkrader Wald getragen. Die Menge folgt ihr prozessionsartig. Mit gemächlichen Schritten wird das eigens für das Fabeltier errichtete Gehege erreicht. Hier kümmert sich die Künstlerin um das merkwürdige Tier, liest ihm einen Text von Erich Fried vor: „Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe. Nicht nichts ohne dich, aber vielleicht weniger. Nicht nichts, aber weniger und weniger. Vielleicht nicht nichts ohne dich, aber nicht mehr viel“. Die Zuschauer stehen auf dem Waldweg im Halbkreis um das Gehege und lesen auf aufgehängten Plakaten Details über „das Fabeltier“ und „die Wärterin des Fabeltieres“.

Insgesamt sind es rund 200 Menschen, die an diesem Samstag am Aktionstage „Kunst im Wald“, durchgeführt vom „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“, teilnehmen. Und O’Byrne-Brandl ist nicht die einzige Künstlerin, die an diesem 11. September 2021 im Sterkrader Wald performt. Gleich gegenüber ist die „Hommage an die Brombeere“ von Bärbel Weniger zu bestaunen. Nebenan malt Robert Bosshard eine Waldlandschaft. Zwischendurch gibt es musikalische Highlights: Jason Michalek und Helena Rickmann haben ihre Cellos mit in den Wald gebracht und geben unter dem Applaus der Zuschauenden ein Potpourri aus Vivaldis Werken zum Besten. Die Jagdhornbläsergruppe bläst an verschiedenen Orten Jagdsignale. Marianne Bosshard liest Baumgeschichten aus ihrem Buch „Die Sexualität der Bäume und die Liebe zu und unter ihnen“ vor, Claudia Wädlich trägt ihr „Waldpoem“ vor.

Der Verein „Freunde der Archäologie Oberhausen (FARO) e.V.“ ist ebenfalls präsent und führt zu den historischen Mergelkuhlen im Waldgebiet. Zwischendurch bieten Mitglieder des Bündnisses Waldführungen in die vom Ausbau bedrohten Bereiche an. Einen Teil der 5.000 Bäume, die nach Plänen der Politik der Kettensäge zum Opfer fallen sollen, haben die Mitglieder des Bündnisses am Morgen mit Flatterband gut sichtbar abgesperrt. „Holzfällung – Betreten verboten – Lebensgefahr“, steht auf den rot-weißen Bändern. Die Besucherinnen und Besucher sind schockiert über das Ausmaß der Waldflächen, die von Rodung bedroht sind.

Zum Abschluss gibt es noch einmal Musik: Die „Seething Floors“ spielen rund eine Stunde live, dann endet der Aktionstag, an dem rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Oberhausen – und einige kamen auch aus anderen Ruhrgebietsstädten – vor Ort waren. Das „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“ ist mit der Veranstaltung zufrieden – und kündigt weiteren kreativen Protest an.

Dass das „Klimathema zu einem weltweiten Thema geworden ist“, steht nicht erst seit Armin Laschets überraschten Erkenntnis bei Anne Will fest. Spätestens seit den Berichten des Weltklimarates IPCC und den Auswirkungen der Extremwetter sollte deutlich gewesen sein, dass es auch bei der Bundestagswahl eines der bestimmenden Themen sein wird. Grund genug für die Initiative „Wählbar2021“ und dem „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“, die lokalen Kandidierenden zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.

Cornelia Schiemanowski und Tobias Szczepanski nehmen stellvertretend für das Bündnis den Regenbogenpreis der Grünen LVR-Fraktion entgegen.

Trotz Regens von Duisburg nach Schmachtendorf: 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion "Ohne Kerosin nach Berlin".

Rund 70 junge Menschen hatten sich am Donnerstag, 26. August 2021 im Rahmen der „Ohne Kerosin nach Berlin“-Tour West am Duisburger Hauptbahnhof mit dem Fahrrad auf den Weg nach Schmachtendorf gemacht, wo sie trotz anhaltenden Starkregens von Vertreterinnen und Vertretern des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes auf dem Marktplatz empfangen wurden. Cornelia Schiemanowski und Tobias Szczepanski zollten den Anwesenden ihren Respekt für die Fahrt durch das unfreundliche Wetter und stellten fest: „Den jungen Menschen ist es mit dem Klimaschutz ernst. Sie wollen ein Zeichen setzen und sind keine Schönwetterdemonstranten.“

Im Juli 2021 fand das Kilmacamp unweit des Sterkrader Waldes statt.

Die Flagge der „Fridays for Future“ flattert vor blauem Himmel im leichten Sommerwind. In der Ferne sind Saxophonklänge zu hören. Farbenfrohe Banner mit der Aufschrift „Wir fordern: Sterki bliebt!“ begrüßen die Vorbeikommenden – die Rede ist vom „Klimacamp am Sterkrader Wald“, welches vom vergangenen Freitag bis zum 11. Juli auf Initiative der „Fridays for Future“ an der Weierstraße Quartier genommen hat.

Ziel ist es, auf den geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und dem damit verbundenen Verlust von 5.000 Bäumen und 22 ha Grünstrukturen aufmerksam zu machen und Position zu beziehen. Harmonisch geht es zu auf dem Campgelände, alle Anwesenden verfolgen ein Ziel: Den Sterkrader Wald in seiner jetzigen Form zu erhalten.

Dabei ist das Klimacamp mehr als nur das Zeltlager demonstrierender Jugendlicher: Jeden Tag gibt es ein abwechslungsreiches Programm für Besucherinnen und Besucher ab dem Grundschulalter. So stehen Aktionen wie das „spielerische Lernen im Wald“ ebenso auf dem Programm wie der Bau von Insektenhäusern, das eigene Herstellen von Samenbomben, aber auch interaktive Vorträge zu den Themen „Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit“, „Klimaschutz und Demokratie“ oder „Fahrradmobilität“.

55.465 Unterschriften für den Erhalt des Sterkrader Waldes erhält Cem Özdemir aus den Händen des Bündnisses (Foto: Selene Magnolia/Campact)

Mitglieder des Bündnisses zum Erhalt des Sterkrader Waldes, unterstützt von der früheren NRW-Umweltministerin und langjährigen Bundestagsabgeordneten Bärbel Höhn, überreichten am 11.06.2021 die Petition mit 55465 Unterschriften vor dem Bundestag (Reichstagsgebäude) in Berlin. Die Online-Petition war bei Campact/weact von Cornelia Schiemanowski im Auftrag des Bündnisses im Februar 2021 gestartet worden und hatte schnell große Resonanz gefunden.

Cem Özdemir – Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundestags – nahm die Petition entgegen. Er sagte zu, die Petition im Obleutegespräch des Bundesverkehrsausschusses anzusprechen, damit auch die Bundestagsabgeordneten der anderen Fraktionen von dem Projekt und der Petition erfahren.

Verkehrswende statt Naturzerstörung

“Über 5.000 Bäume und weitere 22 Hektar Grünflächen sollen dem Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen zum Opfer fallen. Das ist eine Katastrophe für den Sterkrader Wald und den gesamten Oberhausener Norden. Dass die Bundesregierung nach dem Klima-Urteil noch immer an veralteten Autobahn-Plänen festhält, ist unfassbar”, unterstreicht Tobias Szczepanski aus dem Bündnis die Wichtigkeit der Petition. “Statt in den Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen muss jetzt in Klimaschutz investiert werden. Und dazu gehört auch ein bundesweites Autobahn-Moratorium.”

"Sterki bleibt" fordern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demo am 5.6.2021 - hier bei der Einfahrt auf den Schmachtendorfer Marktplatz

Fast 500 Radler nahmen an der Fahrraddemo teil, zu der das Bündnis Sterkrader Wald und Fridays for Future im Rahmen des bundesweiten dezentralen Aktionstags für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende aufgerufen hatten.

Beim Auftakt vor dem Sterkrader Bahnhof erklärte Cornelia Schiemanowski, Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes: „Heute demonstrieren wir gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und für den Erhalt des Sterkrader Waldes. Wir brauchen Wald statt Asphalt! Ein Umdenken in der Verkehrspolitik ist dringend nötig!“

Los ging’s mit Kinderrädern, Alltags-, Lastenrädern, und E-Bikes, die mit Fahnen und Wimpeln die Botschaft „Sterki bleibt!“und „Autobahnausbau stoppen!“ durch Sterkrade bis nach Schmachtendorf transportierten.

Bei der Kundgebung auf dem Schmachtendorfer Marktplatz begrüßten zwei Mitstreiter im Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes die Demonstranten. Hubert Filarsky freute sich über die große Anzahl Menschen, die etwas tun wollen für den Wald und für unseren Planeten. Tobias Szczepanski zitierte Joseph Beuys, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde:„Die Bäume sind heute ja viel intelligenter als die Menschen“. „Und ich meine er hat Recht damit: Ich habe zumindest noch von keinem Baum gehört, der konsequent den Planeten zerstört, auf dem er lebt!“ rief er „ Und ich glaube fest daran, dass dieses Bündnis, dass diese Menschen, etwas bewirken können und bewirken werden.“

Weiter ging die Raddemo zum Kreisverkehr in Königshardt, wo Markus Hüttermann die Versäumnisse der Autobahnplanung kritisierte: „Wer heute noch meint, Wälder für Straßen roden zu müssen, hat den Ernst der Lage nicht erkannt. Für die Mobilität der Zukunft benötigen wir innovative Ideen, einen besseren ÖPNV, aber sicher nicht noch mehr und größere Autobahnen, die naturnahe Wälder zerschneiden und zerstören.“

Unter dem Motto soziale und klimagerechte MobilitätswendeJetzt – Autobahnbau Stoppen! wurden für das Wochenende 05./06.06.2021 bundesweite Aktionstage verabredet. An über 50 Orten beteiligten sich Initativen mit Raddemos und Kundgebungen.

Die Aktionen wurden dabei jeweils vor Ort geplant und durchgeführt. Uns eint der Wille, friedlich für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende und gegen neue Autobahnen aktiv zu werden.

Dass es um mehr geht als ein Waldgebiet und ein Autobahnkreuz machte Eileen Krauße bei der Abschlusskundgebung vor dem Technischen Rathaus in der Sterkrader Innenstadt deutlich „ Klimaschutz braucht Maßnahmen, die wirken“ und verwies auf eine Studie des Wuppertal Instituts für Fridays For Future, das zur Erreichung der Klimaziele eine Halbierung des Autoverkehrs bis 2035 für nötig hält.

Weitere Redebeiträge zum Thema Mobilitätswende schlossen sich an. Damit eine klimagerechte Verkehrsplanung Wirklichkeit werden kann, braucht es ein bundesweites Moratorium für alle Planungen von Straßen und Autobahnen. Anstatt viel Geld für Autobahnen auszugeben, sollte in die klimagerechte Mobilität durch den ÖPNV und die Fahrradinfrastruktur investiert werden.

Die Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1, die sich für den Erhalt von Kleingärten in Sterkrade einsetzt, machte mit ihrem Beitrag deutlich, dass für den Erhalt der Natur und der Lebensqualität alle zusammenstehen müssen.

Mit großem Dank an die Organisatoren und Moderatoren endete die Abschlusskundgebung der Fahrraddemo um 15.00 Uhr.

Von Sterkrade Mitte zum Sterkrader Wald - Radfahrerinnen und Radfahrer fordern den Erhalt des Sterkrader Waldes

Über 300 Personen waren dem Aufruf zur Fahrraddemo von Fridays for Future Oberhausen gefolgt und machten sich vom Sterkrader Bahnhof auf den Weg zum Parkplatz an der Hiesfelder Straße zur Kundgebung. Der Parkplatz liegt am Rande des Sterkrader Waldes, in dem rund 11 ha Waldbestand für den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen gerodet werden sollen.

„Stoppt euer Treiben, der Wald muss bleiben!“

Dass diese Pläne für die Anwesenden nicht in Frage kommen, machten unterschiedliche Rednerinnen und Redner von Fridays for Future, Parents for Future und des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes deutlich. Auf einem kindlichen Demonstrationsplakat war zu lesen: „Stoppt euer Treiben – der Wald muss bleiben“.

„In Zeiten wie den unseren, wo immer mehr über Verkehrswende und Klimaneutralität geredet wird“, war die vorherrschende Meinung, „wäre es ein fatales Signal, noch ein Autobahnkreuz auszubauen und damit noch mehr Verkehr hervorzurufen“.

Die hohe Zahl der Demonstrierenden, von Polizei und Ordnungsamt sicher geleitet, verstanden sich auch als deutlich sichtbares Zeichen, dass es eben nicht nur einzelne Anwohnerinnen und Anwohner sind, die Baustellen vor der eigenen Haustür fürchten und deshalb einen Ausbau des Autobahnkreuzes ablehnen, sondern dass es beim geplanten Ausbau um eine grundsätzlich zukunftsorientierte Klimapolitik gehe.

Heutige Fahrraddemo nur der Anfang

Es sollen, so waren sich Rednerinnen und Redner einig, weitere Demonstrationen und Mahnwachen folgen und die heutige Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmer nur der Anfang sein. Für den Sommer plant Fridays for Future darüber hinaus ein Klimacamp am Sterkrader Wald.

Zum Abschluss gab es für Interessierte noch die Möglichkeit einer fachkundigen Führung durch den Sterkrader Wald – inklusive des Bereichs, der schon bald nicht mehr sichtbar sein könnte.

Mit drastischen Worten weisen die Bäume auf ihr drohendes Schicksal hin.

Das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes bleibt weiterhin aktiv dabei, Öffentlichkeit über das geplante Umbauprojekt im Autobahnkreuz Oberhausen und an den Böschungen von A2 und A3 zu schaffen und in der Bevölkerung die drohenden Auswirkungen deutlich zu machen. Dies wurde in einer neuerlichen Videokonferenz der Beteiligten am Mittwoch noch einmal einmütig bestätigt.

 

Selbstverständlich ist für das Bündnis, dass dieser Protest und die vielfältigen Aktionen friedlich, gewaltfrei und im Rahmen des geltenden Rechts stattfinden. Zu diesen Aktionen gehören beispielsweise Waldbegehungen, Banner- und Plakataktionen, Demonstrationen, Kunstperformances und Musikbeiträge. Alle Aktionen werden transparent angekündigt und bieten den Bürgerinnen und Bürgern Beteiligungsmöglichkeiten.

 

Zwei davon können bereits konkret benannt werden: Die Oberhausener Künstlerin Marie-Luise O`Byrne-Brandl wird sich dem Thema Sterkrader Wald in einer Kunstperformance annähern, die die Endlichkeit der Erde, aber auch die Hoffnung auf ein Umdenken verbildlicht.

 

Ebenfalls künstlerisch angenähert hat sich die Liedermacherin Nadine Fingerhut mit ihrem Lied „Was zu retten ist“, in welchem sie die Thematik Sterkrader Wald und Klimaschutz musikalisch verarbeitet. Das Video kann bereits auf Youtube unter https://youtu.be/I85MWytwKV4 angesehen werden. Eventuell wird sie auch – sobald dies wieder möglich ist – live in Schmachtendorf zu hören sein. Mit weiteren überregional bekannten Prominenten, die sich ebenfalls zum Sterkrader Wald positionieren möchten, steht das Bündnis in Kontakt.

 

Zu sehen ist bereits die neueste Plakataktion an den Böschungen der A3, wo Plakate an den Bäumen verdeutlichen, dass diese schon bald nicht mehr da sein werden.

Den "Stein des Anstoßes" erhielten die Vertreter der Lokalpolitik gleich zur Hainbuche dazu.

Am 14. Dezember 2020 ist es soweit: Haupt- und Finanzausschuss entscheiden mit ihrer Stimme über den Ausbau des Autobahnkreuzes und damit über die Zukunft des Sterkrader Waldes. Zur Stellungnahme der Verwaltung haben bereits drei Fraktionen einen Änderungsantrag eingereicht. Diese Abstimmung nimmt das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes zum Anlass, vor Beginn der Sitzung ein sicht- und pflanzbares Zeichen zu setzen.

 

Denn die lokalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger erhalten an diesem Tag eine rund 1 Meter große Hainbuche zur persönlichen „Aufforstung“ im Oberhausener Stadtgebiet. Mit dabei: Eine Unterschriftenliste des Bündnisses sowie ein handbemalter Pottstein mit der Aufschrift „Wald erhalten“ als symbolischer „Stein des Anstoßes“.

 

Mit dieser Form des positiven Protestes möchte das Bündnis ein Zeichen setzen, welches bei guter Pflege auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von bleibendem Wert sein wird. Gleichzeitig hoffen die Verantwortlichen auf eine Entscheidung der Lokalpolitik, die für alle Beteiligten tragbar ist und den Sterkrader Wald weitestgehend verschont.

Überall im Norden Oberhausens hängen die Banner des Bündnisses, wie hier an der Kirche Kempkenstraße in Schmachtendorf.

Die markanten Banner des Bündnisses sind seit einiger Zeit im Oberhausener Norden präsent, jetzt sollen Flyer und eine Unterschriftensammlung folgen, die am kommenden Montag, 23. November 2020, offiziell startet. Ab diesem Tag werden die Listen in Schmachtendorf und Umgebung ausliegen. Die Unterschriftensammlung ist hierbei als Bürgerantrag gemäß der Gemeindeordnung formuliert und richtet sich direkt an den Oberbürgermeister Daniel Schranz. Durch die Unterschrift werden die Unterzeichner mit zu Antragsstellern. Kernforderungen dieses Antrages sind der Erhalt des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Sterkrader Wald, die erneute Prüfung aller Planungsvarianten in Hinsicht auf einen möglichst geringen Eingriff in die Natur sowie Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die Ersatzpflanzungen ausschließlich auf Oberhausener Gebiet durchzuführen sowie der Erhalt des Biotopverbundes durch Grünstreifen und Böschungen.

 

Dass das Aktionsbündnis dabei nicht nur „pauschal dagegen“ ist, sondern eigene, konstruktive Lösungsvorschläge einbringen möchte, zeigt sich durch den einstimmigen Entschluss, die von der BI Dunkelschlag erarbeitete „Bypass-Variante“ als Alternative vorzuschlagen. Eine solche Variante wurde bereits in ähnlicher Weise im Autobahnkreuz Köln-West realisiert. Der Vorteil liegt hierbei, dass der Bau ausschließlich innerhalb des bestehenden Autobahnkreuzes erfolgt, was nicht nur naturschonender, sondern auch kostengünstiger wäre. Eine Antwort seitens der Verwaltung auf diesen Vorschlag der BI Dunkelschlag blieb jedoch aus. Deshalb soll sie nun erneut in den Fokus gerückt werden.

 

Die Arbeit des Aktionsbündnisses zieht dabei auch Kreise bis in die Landes- und Bundespolitik. Aus den ersten Ministerien und Abgeordnetenbüros gab es bereits Rückmeldungen. Bis zur Abstimmung des Rates am 9. Dezember über die Stellungnahme der Stadt Oberhausen zum Bauvorhaben hoffen die Mitglieder auf viele „Gespräche über Bäume“ innerhalb der Bevölkerung, in denen die Planungen thematisiert und erörtert werden. Eine Anregung gibt hierzu auch die Facebookseite „Sterkrader Wald bleibt“, die über Aktivitäten und Aktionen rund um den Sterkrader Wald informiert.

Wieso, weshalb und warum.

Das Bündnis hat sich zusammengefunden, weil die aktuellen Planungen zum Um-und Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen schon bald einen gravierenden Eingriff in den Oberhausener Norden bewirken könnten. Besonders bedroht ist der Sterkrader Wald, der zweitgrößte Waldbestand in Oberhausen.
Er ist Lebensraum für zahlreiche, zum Teil gefährdete Tier-und Pflanzengemeinschaften. Viele Oberhausener Bürgerinnen und Bürger nutzen den Wald zur Naherholung.

Um diesen wertvollen Waldbestand zu schützen, müssen die aktuellen Planungen zum Um-und Ausbau des Autobahnkreuzes A2 / A3 / A516 hinterfragt und auf dem Hintergrund aktueller Verkehrsentwicklungen, nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie neu bewertet werden.

Wir wollen nicht hinnehmen, das 11ha Wald, das sind etwa 5000 Bäume und ca. 22 ha Grünland und Gehölzstrukturen für ein fragwürdiges Großprojekt mit jahrelanger Bauzeit und Kosten von 275 Millionen Euro geopfert werden.

Ein Um-und Ausbau des Autobahnkreuzes, wenn überhaupt nötig darf nur innerhalb des bestehenden Kreuzes stattfinden.
Eine solche Planungsvariante gib es.

Wir fordern, den Erhalt des Natur-und Landschaftsschutzgebietes
Sterkrader Wald. Alle Planungsvarianten zum Ausbau des Autobahnkreuzes müssen in Hinsicht auf einen möglichst geringen Eingriff in Natur und Umwelt neu geprüft werden.

 

Alle Ausgleichs-und Ersatzpflanzungen müssen auf Oberhausener Stadtgebiet realisiert werden.

Die Grünstreifen und Böschungen entlang der Autobahn nach Norden und Osten müssen erhalten bleiben, um den Biotopverbund zu gewährleisten.

Was an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei geht, sind die Grund-und Trinkwasserprobleme, die solch ein massives Bauvorhaben mit sich bringen.

Lärm- und Schallschutz gibt es nur mit einem großzügigen Ausbau der A3 auf 6 Fahrspuren in-und aus Richtung Arnheim / Holland, und einem Ausbau der A2 auf 8 Fahrspuren in-und aus Richtung Hannover / Berlin.

Zwangsenteignungen, und die Umwelt- und Dauerprobleme, die die Verwendung von Flüsterasphalt mit sich bringen.

Nicht zuletzt die erheblichen Einschränkungen des täglichen Lebens der Menschen, die den jahrelangen Auswirkungen von riesigen Baustellen ausgesetzt sind.

Wir sind keine Initiative aus Einzelpersonen, sondern ein Bündnis aus bestehenden Gruppen, die eigene Satzungen und Programme haben. Wer uns unterstützen möchte, kann dies im Rahmen der beteiligten Gruppen tun.
Dabei ist es uns wichtig, dass wir parteipolitisch unabhängig bleiben.

Unser gemeinsames Handeln ist bestimmt von Gewaltfreiheit und den demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft.
Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz. Eine Zusammenarbeit mit Gruppen oder Personen , die diese demokratischen Grundlagen nicht teilen, ist deshalb nicht möglich.

Big Charity: We Still Need 5 000 Vaccines for Children

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